DMPS

DMPS ist die Abkürzung für den Chelatbildner Dimercaptopropansulfonsäure. Dimercaptopropansulfonsäure wird zur Therapie von akuten und chronischen Schwermetallvergiftungen eingesetzt. DMPS wirkt gerade als Antidot bei Arsen und Quecksilber.

Damit existieren mittlerweile mit den Chelatbildnern DMPS und DMSA gleich zwei verhältnismäßig neuen Antidote, die gut wirksam, sehr verträglich, recht spezifisch und leicht zu verabreichen sind. Der Vorteil besteht auch in der Möglichkeit, diese Chelatbildner oral zu verabreichen.

Es handelt sich bei DMSA und DMPS jeweils um eine Dithiolverbindung mit sehr ähnlichen Wirkungsprofil. Beide Wirkstoffe werden in der Chelattherapie eingesetzt, um eine renale Metallausscheidung zu erreichen.

DMPS ist in Deutschland unter dem Handelsnamen Dimaval zugelassen.

Das Metall wird bei Chelatierung an die Sulfhydrylgruppe des DMPS gebunden. Dieser Vorgang wird auch als Komplexbildung bezeichnet. Da es gleich mehrere Bindungsstellen sind, die sich bei der Komplexbildung an das Metallion binden, kann eine stabile Bindung erfolgen. Diese stabile Bindung ermöglicht die Ausscheidung über den Urin.

Aufgrund dieser mehrfachen Verbindung des DMPS an das Metallion gehört DMPS mit in die Gruppe der Chelate. Chelate waren imstande, Schwer- und Leichtmetalle durch mehrfache Bindung stabil zu binden und auszuleiten. Damit lässt sich DMPS mit in die Reihe anderer Chelatoren wie EDTA und DMSA eingliedern.

Bei akuten Vergiftungen wird DMPS intravenös mit einer Dosis von 10 bis 30 mg pro kg Körpergewicht verabreicht. Bei chronischen Schwermetallintoxikationen wird DMPS meist oral appliziert. Die Dosis liegt hier meist bei 100 mg, die täglich drei Mal verabreicht werden können. Kinder können mit einer Gesamtdosis pro Tag von 5 mg pro kg Körpergewicht dosiert werden.

Die Halbwertszeit von DMPS beträgt in etwa zehn Stunden. Damit ist nach zehn Stunden etwa die Hälfte des DMPS ausgeschieden. Zu 90 % wird DMPS über die Nieren eliminiert.

Einsatzgebiete für DMPS sind Schwer- und Leichtmetallvergiftungen mit:

  • Quecksilber
  • Blei
  • Arsen
  • Chrom
  • Kupfer
  • Kobalt
  • Antimon
  • Bismut

Eingesetzt werden kann DMPS intravenös als DMPS-Infusion oder oral als DMPS-Kapseln. 

Eine Mischung mit anderen Präparaten in der Infusionsflasche darf nicht erfolgen, da andere Wirkstoffe die Wirkung von DMPS aufheben können.

Mittels eines Schwermetalltests kann die genaue Belastung an Schwermetallen ermittelt werden. Von dieser Schwermetallbelastung hängt dann folglich die Wahl des geeigneten Chelators ab. Meist kommen EDTA, DMSA oder DMPS zum Einsatz.

Der Schwermetalltest sollte als sogenannter Provokationstest oder Mobilisationstest erfolgen. Hierbei handelt es sich mittlerweile um einen Standard in der Umweltmedizin. Bei einem solchen Provokationstest oder Mobilisationstest kann ebenfalls DMPS zum Einsatz kommen.