DMSA

DMSA ist die kurze Bezeichnung für den Begriff Dimercaptobernsteinsäure. Im Englischen lautet die Bezeichnung dimercaptosuccinic acid.

Es handelt sich beim DMSA um einen Chelatbildner, der in der Medizin seit etwa 35 Jahren eingesetzt wird. DMSA ist das Antidot (Gegengift) bei Schwermetallvergiftungen. Daher wird es zur Ausleitung von Schwermetallen bei akuten Metallvergiftungen oder chronischen Metallvergiftungen eingesetzt.

Sofern DMSA oral verabreicht wird, bindet es vor allem Metalle im gastrointestinalen Trakt. Zu den Metallen, die besonders durch DMSA entgiftet werden, gehören Blei, Quecksilber und Arsen. Diese werden am stärksten durch DMSA ausgeleitet.

Gerade akute Bleivergiftungen, Arsen- und Quecksilbervergiftungen lassen sich gut mit DMSA therapieren. Durch seine gute Fähigkeit, Quecksilber zu binden, kann DMSA auch parallel zur zahnärztlichen Amalgamsanierung eingenommen werden. Sofern Amalgamfüllungen entfernt werden, sollte mit DMSA die Menge des resorbierten toxischen Quecksilbers verringert werden.

Nach Blei und Quecksilber scheidet DMSA aber auch noch Kadmium und Nickel aus. Andere Mineralien und Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen und Kupfer werden kaum durch DMSA gebunden. Dies ist vorteilhaft. Als einziges Spurenelement wird Selen recht stark durch DMSA gebunden. Daher sollte Selen bei DMSA-Ausleitungen substituiert werden.

Hier finden sie die Metalle aufgeführt, die am stärksten durch DMSA gebunden und ausgeleitet werden:

  • Blei
  • Quecksilber
  • Arsen
  • Kadmium
  • Nickel

Gerade nach Exposition mit Quecksilber kann DMSA zeitnah verabreicht werden, um die Anlagerung von Quecksilber im Körper zu verhindern.

Untersuchungen haben gezeigt, dass DMPS und DMSA gleichgut an Quecksilber binden und es ausscheiden.

DMSA geht aufgrund seiner Carboxy- und Sulfhydrylgruppen eine stabile Bindung mit Kationen ein. Die auf diese Weise entstandenen Chelatkomplexe sind wasserlöslich und können über die Nieren ausgeschieden werden.

Blei und Kadmium werden an das Schwefelatom oder Sauerstoffatom gebunden. Quecksilber und Nickel hingegen binden an die beiden Schwefelatome.

Durch die Möglichkeit der oralen Verabreichung von DMSA steht dieser Chelator auch zur Entgiftung von Kindern zur Verfügung.

Aufgrund der Bindung des DMSA’s an die Schwermetalle im Blut kommt es zu einer Senkung der Schwermetallkonzentration im Blut. Da die an DMSA gebundenen Metalle über die Niere ausgeschieden werden, senkt sich damit insgesamt die Schwermetallkonzentration im Körper.

DMSA geht mit einem schwefeligen Geruch einher. Dies empfinden einige Patienten als unangenehm.

Üblicherweise wird DMSA mit 10 mg pro kg Körpergewicht dosiert. Selbst 30 mg pro kg Körpergewicht wurden jedoch ohne Nebenwirkungen gut vertragen.

Anhand dieser Dosierungsempfehlung kann die zu verabreichende Dosis an DMSA bei Kindern und Erwachsenen berechnet werden. Je nach Stärke der Schwermetallbelastung und renaler Fähigkeit zur Ausscheidung der Chelatoren können 10 bis 30 mg pro kg Körpergewicht täglich verabreicht werden. Die Verabreichung ist aber auf maximal zwei Tage pro Woche beschränkt.

Generell kann mit geringen Dosen begonnen werden. Hier wären bspw. 100 bis 200 mg DMSA oral zu nennen. Bei guter Verträglichkeit kann in den nächsten Wochen auf 500 mg täglich gesteigert werden, wobei diese Dosis nur einmal pro Woche gegeben werden sollte.

Als Vorbereitung auf die Ausleitung mit DMSA sollte der Darm saniert werden. Sofern eine Darmfloradysbiose oder ein Leaky Gut besteht, sollten diese vor Therapiebeginn therapiert worden sein. Es ist vor allem eine regelmäßige Entleerung des Darms sicherzustellen. Nur bei täglicher Defäkation kann DMSA in ausreichender Menge ins Blut resorbiert und die Schwermetallausleitung aus dem Körper damit sicher gestellt werden.

Bei Einnahme von DMSA-Kapseln sollte der Magen nüchtern sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass es zur Komplexbildung mit den Metallen im Körper nach vorheriger Resorption ins Blut kommt. Bei gleichzeitiger Einnahme von DMSA mit Nahrung würden die Mineralien und Metalle gebunden werden, die in der Nahrung vorkommen. Dies würde der Bindung von Metallen im Körper entgegenstehen.

An den Tagen der DMSA-Ausleitung sollten keine Mineralien oder Spurenelemente substituiert werden, da diese mit den Schwermetallen hinsichtlich der Bindung an DMSA konkurrieren würden.

Sicherheitshalber sollte auch am Tag zuvor und am Tag nach der Chelattherapie keine Substitution mit Nahrungsergänzungsmitteln erfolgen.

Auch sollten Lebensmittel gemieden werden, die natürlicherweise stark mit Schwermetallen belastet sind. Daher sollten Fisch und Meerestiere in der Woche der Ausleitung gemieden werden. Besser wäre es, ganz auf den Verzehr von Fischen und Meerestieren zu verzichten.

DMSA ist neben EDTA und DMPS also eine gute Möglichkeit zur Ausleitung von Schwermetallen. Dennoch müssen einige Bereiche beachtet werden, weswegen die Chelat-Therapie auch in die Hand eines erfahrenen Chelat-Therapeuten gehört.