Lexikon
EDTA
Die Abkürzung EDTA steht für einen sechszähnigen Komplexbildner und trägt als deutsche Bezeichnung Ethylendiamintetraacetat. Die englische Bezeichnung lautet Ethylenediaminetetraacetic acid.
Dem EDTA stehen zwei Verbindungen durch die beiden freien Stickstoffatome zur Verfügung (zwei Elektronenpaaren) und vier Verbindungen durch die vier Carboxygruppen zur Verfügung. Für eine Komplexverbindung stehen somit insgesamt sechs Verbindungen zur Verfügung. Über diese sechs Verbindungen kann es stabil an Kationen binden. Diese so gebildeten Komplexe werden auch als Chelatkomplexe bezeichnet.
Durch diesen strukturellen Aufbau bindet EDTA an Metallionen. Langfristig ist die Bindung an Metallen mit höherer Affinität am stabilsten. Diese Metallionen mit höherer Affinität sind in der Regel auch die toxischeren Metallionen.
Bei Durchführung einer EDTA-Infusion im Rahmen einer Chelattherapie bindet EDTA an die freien und ungebundenen Metallionen im Körper. Häufig löst das EDTA auf seinem Weg durch den Körper ein zuvor gebundenes Metallion, um es mit einem anderen Metallion mit höherer Affinität auszutauschen. Auf diese Weise können mehrere Metallionen durch das EDTA gebunden worden sein, bevor es letztlich das metall mit der höchsten Affinität bindet und über die Niere gemeinsam ausgeschieden wird.
Somit geht das EDTA eine Bindung zu Metallen ein, die frei in ionisierter Form im Körper vorliegen.
Metalle hingegen, die gebunden im Körper vorkommen, sind für das EDTA nicht zugänglich. Diese gebundenen Metalle können also keine Chelate bilden. Bei diesen gebundenen Metallen handelt es sich bspw. um die Metalle, die in unserem Skelett vorkommen. Diese Metalle sind an Phosphate oder Silikate gebunden und damit nicht zugänglich.
Damit kann EDTA sicher zur Schwermetallausleitung bei der Chelattherapie eingesetzt werden. Dazu wird EDTA intravenös verabreicht. Die Infusion dauert je nach Dosierung bis zu drei Stunden an.
Der Großteil (95 %) des EDTA’s ist innerhalb von 24 Stunden aus dem Körper eliminiert. Nach etwa zwei Tagen verbleiben nur noch etwa 1/2 % im Körper. Diese rasche Elimination ist durch die Ausscheidung innerhalb der Nieren bedingt. So wird EDTA glomerulär filtriert, aber auch tubulär sezerniert. Eine Metabolisierung von EDTA findet im Körper nicht statt.
Wir setzen in unserer Praxis Ethylendiamintetraacetat zum Ausleiten von Schwermetallen ein.
Mit absteigender Reihenfolge bindet EDTA an:
- Quecksilber
- Kupfer
- Blei
- Nickel
- Kadmium
- Kobalt
- Aluminium
Über einen Schwermetalltest werden mögliche Intoxikationen mit verschiedenen Metallen genau labordiagnostisch ermittelt. Daraufhin erfolgt die gezielte Entgiftung dieser Metalle durch die Auswahl des richtigen Chelats.
Generell können zur Entgiftung von Schwermetallen EDTA, DMSA und DMPS eingesetzt werden.