Umweltgifte

Bei Umweltgiften handelt es sich um Stoffe, welche ein gesundheitliches Risiko für Menschen, Tiere und Pflanzen darstellen.

Hierbei wurde auch der Begriff Xenobiotika geprägt. Dabei handelt es sich um Schadstoffe, die dem Leben fremd sind.

Diese Stoffe sind unsichtbar, geruchlos und geschmacklos. Daher finden sie so leicht Eingang in den Körper, da auf den ersten Blick nichts auf ihre Schädlichkeit hinweist. Dennoch handelt es sich um giftige Chemikalien.

Man könnte in diesem Zusammenhang von einer stillen Pandemie sprechen. So sind die Umweltgifte in aller Welt aber erfahren keine rechte Aufmerksamkeit. Allein um die 20.000 Umweltgifte sind registriert.

Wir nehmen diese Umweltchemikalien über die Nahrung, die Haut und die Atemluft auf. Daher nimmt die Schadstoffkonzentrationen immer mehr zu.

Da diese Stoffe in der Umwelt große Verbreitung finden, spricht man von Umweltgiften.

Beispiele für Umweltgifte sind:

  • Rußpartikel
  • Feinstaub
  • Stickoxide
  • Ozon
  • Smog
  • chemischen Behandlungsmittel
  • Pestizide
  • Zusatzstoffe in Lebensmittel
  • Schwermetalle
  • Pflanzenschutzmittel
  • Düngemittel
  • Farbstoffe
  • Aromastoffe
  • Konservierungsstoffe
  • Phthalate (Weichmacher)
  • Polychlorierte Biphenyle (PCB)

Diese Umweltgifte finden sich bspw. in:

  • Wandfarben (Lösemittel (VOC) und Schwermetalle)
  • Möbel (Holzschutzmittel)
  • Lacke (Formaldehyd)
  • Wandfarben (Konservierungsmittel)
  • Bindemittel (Polyurethan (PU) oder Polyvinylacetat (PVA))
  • Giftigen Isoliermaterialien
  • Fußböden (Aldehyde)
  • Feuchte Räume (Schimmelpilze)
  • Auslegware (Weichmacher (Phthalate))
  • Deckenverkleidungen (Asbest)
  • Holzfußböden (PCP, DDT, Lindan)
  • Teppiche (Pestiziden)
  • Polstermöbel (Flammschutzmittel)
  • Laserdrucker (Feinstaub)
  • Spielzeug
  • Kosmetika (Parabene)
  • bunten Textilien
  • Kleidung (chemischen Behandlungsmittel)
  • Trinkwasser (Schwermetalle, Pestizide)
  • Obst und Gemüse (Pflanzenschutz- und Düngemitteln)
  • Tierindustrie (Hormone und Antibiotika)
  • Zuchtfisch (Hormone und Antibiotika)
  • Meerestiere (Plastik und Schwermetalle)

Immer mehr finden zudem Nanopartikel Einsatz in unserer Industrie.

Aus Möbeln, Farben und Teppichen gasen diese Schadstoffe teilweise über Jahrzehnte aus. Diesen giftigen Substanzen ist der Mensch dann ausgesetzt.

Gerade im Innenbereich wäre hier ein baubiologische Beratung mit eventuell durchgeführter Messung der  Schadstoffkonzentration ratsam, um unnötige Schadstoffexpositionen zu vermeiden.

Da gerade für Baustoffe keine Volldeklarationspflicht besteht, können schädliche Stoffe (Formaldehyd, Lösemittel , Weichmacher, Flammschutzmittel, Pestizide) ausgasen und an die Raumluft abgeben werden.

Für viele dieser Umweltgifte gibt es keine sicheren Grenzwerte. Diese sind schon im Niedrigdosisbereich schädlich und mitunter krebserregend. Man spricht hierbei vom Niedrigdosiseffekt. Häufig gibt es keine sichere Konzentration, die tolerabel für den Organismus wäre. Mit anderen Worten sind bereits winzige Mengen toxisch.

Selbst wenn ein Umweltgift unter Einhaltung gewisser Grenzwerte verträglich ist, heißt das nicht, dass zwei oder mehr Umweltgifte jeweils unter Einhaltung ihrer Grenzwerte auch noch verträglich sind.

Um zudem noch die Wechselwirkung einzelner chemischer Stoffe mehr zu berücksichtigen, wird vermehrt mit kombinierten Grenzwerten gearbeitet.

Umweltgifte führen zu vorzeitiger Sterblichkeit, Herzinfarkten, Schlaganfällen und reduzierter Lungenfunktion.

Ein Beispiel hierfür wäre Blei. Die geringste denkbare Dosis Blei ist bereits problematisch. Dennoch ist Blei in der Welt bereits weit verbreitet. Es kann nicht mehr zurückgeholt werden. Es kommt vor als weiße Bleifarbe an alten Fenstern. Zudem wird es in alten Wasserrohren eingesetzt. Auch sind die Böden mit Blei belastet.

Blei senkt den IQ. Es schädigt das Gehirn von Feten und Kindern. Es schädigt das Herz-Kreislaufsystem.

Häufig fehlen akute Schäden. Dennoch kommt es bei zunehmender Belastung zu einer Schädigung.

Die gesundheitlichen Schäden durch Umweltgifte lassen sich schwer einschätzen, da die Menschen fast weltweit diesen Schadstoffen ausgesetzt sind. Daher fehlt uns die Vergleichsgröße.