Bioidentische Hormontherapie

Die bioidentische Hormontherapie ist ein Therapieverfahren, bei denen Hormone in bioidentischer Form zum Einsatz kommen.

Damit steht die bioidentische Hormontherapie im Gegensatz zum klassischen Einsatz von Hormonen in der modernen Medizin. Bei der klassischen Verwendung von Hormonen kommen künstliche „Hormone“ zum Einsatz, die im Grunde genommen überhaupt keine Hormone sind, sondern Medikamente mit hormonähnlicher Wirkung.

Die in der klassischen Medizin eingesetzten „Hormonpräparate“ werden trotz ihrer enormen Nebenwirkungen großflächig bei Patienten eingesetzt. Zu diesen Nebenwirkungen zählen:

  • erhöhte Krebsneigung (v. a. Brustkrebs)
  • Auftreten von Thrombosen
  • Auftreten von Lungenembolien

Die vom Körper selbst hergestellten Hormone fungieren als Botenstoffe. Sie werden von Drüsenzellen sezerniert, über das Blut transportiert und bewirken an Zielzellen spezifische Wirkungen.

Über diese Hormone werden also Informationen übermittelt. Über das Schlüssel-Schloss-Prinzip docken die Hormone an spezielle Rezeptoren und vermitteln ihre Wirkung damit nur an erwünschten Zielzellen.

Über Hormone werden im Körper geregelt:

  • Stoffwechsel
  • Blutdruck
  • Herzfrequenz
  • Blutzuckerspiegel
  • Körpertemperatur
  • Wasserhaushalt
  • Libido
  • Fortpflanzung
  • Schwangerschaft
  • Stimmungslage
  • Gefühle

Bekannte Hormone sind:

  • Insulin
  • Schilddrüsenhormone
  • Wachstumshormone
  • Stresshormone
  • Sexualhormone
  • Prolaktin
  • Melatonin
  • Serotonin

Männer und Frauen haben identische Hormone in ihrem Körper. Lediglich die Konzentration dieser Hormone ist von Geschlecht zu Geschlecht unterschiedlich.

Viele Erkrankungen gehen auf ein Ungleichgewicht dieser Hormone zurück.

Die in der Schulmedizin verwendeten „Hormone“ sind biochemisch den körpereigenen Hormonen nachgemacht. Ihr chemischer Aufbau erinnert an die körpereignen Hormone, sind weisen jedoch große Unterschiede auf. Der Körper erkennt diese Unterschiede. Diese Hormone passen nicht exakt an die Rezeptoren. Die ausgelösten Reaktionen weichen vom Echten ab. Zahlreiche Nebenwirkungen können auftreten. Gesundheitliche Risiken bestehen.

Für den Einsatz bioidentischer Hormone erfolgt zuvor eine Hormonuntersuchung.

Bei der Speicheluntersuchung auf diese Hormone wird getestet auf:

  • Progesteron (Gelbkörperhormon)
  • DHEA (Gegenspieler des Stresshormons Cortisol)
  • Testosteron (Androgen)
  • Östradiol (Hauptvertreter der Östrogene)
  • Östriol (für Schleimhäute zuständige Hormon)

Nach der Untersuchung auf diese Hormone können bioidentische Hormone zum Einsatz kommen, sofern die Befundlage dies nötig macht.

Bioidentische Hormone sind hinsichtlich ihrer biochemischen Struktur den unsrigen körpereigenen Hormonen identisch. Daher sind sie auch nebenwirkungsfrei, sofern sie richtig angewandt werden.

Bioidentische Hormone sind auch naturidentische Hormone. Sie werden aus Diosgenin gewonnen. Diosgenin ist ein Stoff, der überwiegend in der Wilden Yamswurzel (Dioscorea villosa) gewonnen wird. Diosgenin gehört zu den Saponinen. Diese Saponine sind unseren Steroidhormonen schon von Natur aus ähnlich. Im Labor wird Diosgenin so umgewandelt, dass es biochemisch unseren Hormonen völlig identisch ist.

Die von der Schulmedizin klassisch eingesetzten Hormone werden auch im Labor hergestellt. Aufgrund des Patentrechts werden diese Hormone aber bewusst von den unsrigen Hormonen abgewandelt. Ihr Einsatz im menschlichen Körper stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.

Die Vermarktung dieser Medikamente mit hormonähnlicher Wirkung dient kommerziellen Interessen. Sie könnten nicht patentiert werden, wenn sie dem Original aus der Natur zu 100 % entsprechen. Daher muss im Labor die künstliche Veränderung erfolgen, um mit großem Gewinn patentiert werden zu können.

Durch diesen Prozess sind diese klassischen Hormone nicht mehr identisch mit unseren eigenen biologischen Hormonen. Daher haben sie neben zahlreichen Nebenwirkungen auch nur eine teilweise Wirkung des biologischen Originals.

Der Körper gerät somit also in Kontakt mit „Hormonen“, die er nicht kennt und schwer bis gar nicht verstoffwechseln kann. Künstlich veränderte „Hormone“ sind Fremdstoffe für den Körper. Wirkung, Abbau und Ausscheidung entsprechen nicht mehr dem von der Natur vorgegebenen Plan.

Auch problematisch bei der klassischen Hormonersatztherapie ist der vermehrte Einsatz von Östrogenen in der Hormontherapie. In über 90 % der Fälle fehlt es an natürlichem Progesteron. Daher müsste mit Progesteron therapiert werden. Die einzige kausale Therapie bei Östrogendominanz ist die Gabe von bioidentischen Progesteron. Häufig wird bei vorliegender Östrogendominanz hingegen ein Hormonpräparat verschrieben, das auch wieder Östrogen enthält.

Bei der bioidentischen Hormontherapie wird meist über Cremes das fehlende Hormon über das Einreiben auf die Haut therapiert. Häufig kommt hierbei bioidentisches Progesteron als Progesteroncreme zum Einsatz.